Die Bundesgartenschau ist zweifelsohne DAS Großereignis der Havelregion 2015.
Fünf Standorte entlang der Havel – Havelberg, Amt Rhinow/Stölln, Rathenow, Premnitz und Brandenburg an der Havel - locken mit unzähligen Veranstaltungen rund um die Blume, Erwachsene und Kinder zu begeistern.
Vergangenes Wochenende war nicht nur das Wetter für einen Besuch der BUGA wie geschaffen, auch waren meine Eltern zu Gast. So stand schnell der Plan, samt Partnerin zu viert nach Havelberg aufzubrechen.
In Havelberg steuerten wir gezielt die Kirche Sankt Laurentius an, denn man weiß: hier gibt es ganz Besonderes zu bewundern. Eine Kirche, die als Ausstellungsort für Blumen dient. Im Vorfeld hatte das für Diskussionen und Kritik gesorgt, die ich persönlich nicht teile. - So der Glaube an Gott gegeben ist, ist es meines Erachtens umso schöner, den floralen Teil der Schöpfung üppig auch an heiligem Orte zu bewundern.
Doch die Freude über das wunderbare Wetter und die wirklich vorzüglich herausgeputzte Stadt Havelberg wurde bald getrübt. Beim Kauf der Eintrittskarten nämlich.
Zum Stückpreis von zwölf Euro werden diese angeboten, will man lediglich Havelberg bewundern. Alle fünf Standorte schlagen mit zwanzig Euro zu buche. Gerade einmal vier Euro pro Ort. Das ist fair und absolut in Ordnung.
Diese zwölf Euro indes, zwölf Euro, die sich für uns vier zu einem satten Fünfziger addierten, waren – um es galant zu formulieren – happig.
Und für diesen happigen Preis erwarteten wir dann auch ein besonderes Programm. Doch leider wurden wir enttäuscht. Im Innern der Kirche Sankt Laurentius hatte nämlich gerade die Landesmeisterschaft der Floristen stattgefunden.
Zu sehen waren deswegen riesige Gestecke und Kränze, die den expliziten Liebhaber floraler Gestaltungskunst zwar möglicherweise in höhere Sphären heben mögen – uns indes kalt ließ.
Verärgert waren wir darüber, zumal wir erst danach bemerkten, dass das Haus der Flüsse, ein weiteres Havelberger Highlight, kostenlos zu besuchen ist.
Noch unglücklicher waren wir als wir den Dombezirk betraten und von Whirlpool- und Spezialheckenscherenverkaufsständen begrüßt wurden…
Es wäre ungerecht, den Havelberger BUGA-Standort nur schlecht zu machen, denn: allein die Stadt am Fluss ist einen Besuch wert – BUGA hin oder her.Solch‘ wunderbare Gässchen und Häusschen gibt es dort zu sehen, die Kirche Sankt Laurentius als Kirche, der Dom auf dem Domberg, der Blick auf die Stadt vom Domberg; Havelberg ist wahrlich eine echte Perle, die vor allem in den Sommermonaten häufiger besucht werden sollte - zum Beispiel von gestressten Berlinern, die hier wirklich gut ausspannen können.
Und die BUGA-Organisatoren haben auch viel richtig gemacht. Großartig gelungen ist zum Beispiel die eigens für die Gartenschau angelegte Aussichtsplattform am Dom, um nur ein Beispiel zu nennen. Und es gibt auch ein umfassendes Rahmenprogramm, dass den Besuchern viel Unterhaltung bietet und keine Langeweile aufkommen lässt.
Nach der bereits aufgekommenen Kritik zur Preisgestaltung der BUGA-Tickets und den bisher hinter den Erwartungen zurückgebliebenen Besucherzahlen, hätte ich mir allerdings eine größere Staffelung der Eintrittspreise gewünscht.