Die LINKE und die SPD: Ein unmoralisches Angebot Live
Von Kerstin Palzer | 12. September 2013
Manchmal bekommt man einen Tipp als Fernsehfrau. Zum Beispiel, dass man eine Rede von Wulf Gallert, Die LINKE, auf jeden Fall komplett aufnehmen soll. Dann geht man also zum Kameramann und bespricht das.
Etliche Minuten später senkt Herr Gallert plötzlich die Stimme, lehnt sich aufs Rednerpult und macht der SPD einen Antrag, bietet sich als Koalitionspartner an und sagt noch nicht mal dazu, dass er dann aber Ministerpräsident würde werden wollen!
Und Katrin Budde, die SPD-Chefin? Die treffe ich direkt nach dem Angebot der LINKEN draußen vor dem Plenarsaal. Ein anderer SPD-Mann zieht Vergleiche:
Da gab es doch mal in den 90ern diesen Film: "Ein unmoralisches Angebot" mit Robert Redford. So wäre das auch jetzt hier im Landtag.
Katrin Budde lacht:
Der Unterschied: Die Frau im Film hat damals das Angebot angenommen!
Etwas später lehnt Budde das Koaltitionsangebot der LINKEN ab. Sie spricht konzentriert, argumentiert mit Verlässlichkeit für die bestehende Koalition mit der CDU, sagt später noch mal im Interview, dass sie die "Lebensabschnittsgefährtin CDU" behalten will.
Aber man spürt doch trotzdem, dass es Katrin Budde irgendwie gefällt, was ihr da von der LINKEN angeboten wurde.Es ist eben ein gutes Gefühl, wenn gleich zwei mögliche Partner um einen buhlen. Das ist im normalen Leben so, bei Robert Redford und wohl auch in der Politik.