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Aus Altmark neu

Stendal | 19. September 2014

Ich habe in Berlin gelebt, in Hamburg und Paris und bis vor kurzem war Leipzig mein Zuhause.
Nun aber hat das Land gerufen. Und ich habe hingehört.

Jetzt lebe ich in der Altmark, um genau zu sein: in der Hansestadt Stendal.
Während meines Volontariats beim MDR habe ich bereits mit vielen Menschen im Norden Sachsen-Anhalts Kontakt knüpfen können. Das Hochwasser führte mich im Sommer 2013 in den Elb-Havel-Winkel. Das ist zwar nicht direkt die Altmark, zumindest aber ihr Nachbar und ebenfalls Einzugsgebiet des Regionalstudios Stendal des MDR.

Im Schnellgang durch die Breite Straße
von Felix Moniac


Und dennoch: Stendal ist neu für mich.
Was ich im Internet herausfinden kann, ist einerseits sehr interessant. Geschichtliches zum Beispiel: Während des Zweiten Weltkrieges war Stendal ein häufiges Ziel alliierter Bombenangriffe, denn Stendal lag direkt in der Einflugschneise jener Bomber, die Berlin als eigentliches Ziel hatten. Über Stendal fanden viele Luftkämpfe statt.

Andererseits sind das aber rein historische Fakten.
Sie sagen mir nicht, was die Menschen heute, in ihrem Alltag, bewegt. Deswegen will ich raus, in die Straßen der Städte und auf die Dörfer der Altmark, um zu verstehen, was das Leben hier ausmacht.

Ein erster Spaziergang hat mir bereits einige schöne Eindrücke vermittelt: Die von Bomben gefrästen Lücken, sie bieten heute Raum für verwinkelte Balkone und gemütlich durcheinanderstehende Anbauten an bestehende Gründerzeithäuser.
Hier hat sich jemand einen wunderbaren innerstädtischen Garten angelegt, dort stehen große Reihen noch größerer Sonnenblumen, die den Betrachter anzulächeln scheinen.

 In der Stendaler Innenstadt: Sonnenblumen und gemütliche Balkone

Es ist versöhnlich, dass die Narben der Vergangenheit stets kleiner werden und irgendwann gänzlich verschwunden sein werden.

Versöhnlich sind auch die vielen ganz kleinen schönen Momente: Die Kassiererin im Supermarkt, die über einen albernen Witz von mir lacht und mir das Gefühl gibt, hier willkommen zu sein.
Der Blick in den Hinterhof auf ein dort eingerichtetes asiatisches Restaurant. Für einen kurzen Moment wie in Asien. Und die grundlegende Freundlichkeit der Menschen, die mir bei allen Fragen jederzeit helfen.

Allmählich wandert der Herbst auch in die Altmark. Die ersten Kürbisse werden angeboten.


In den kommenden Monaten werde ich über das Leben in der Altmark berichten und versuchen, auch diese kleinen, ganz wunderbaren Details des hiesigen Lebens zu erkennen und zu beschreiben.
Im Radio, im Fernsehen und hier in diesem Blog.

Vielleicht hat die Eine oder der Andere sogar ein Thema, das unbedingt ins Fernsehen oder ins Radio muss? Ich freue mich über viele Leserinnen und Leser, über Rückmeldung, Anregung und Kritik.

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