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Expedition Zukunft: Demografie hautnah

MDR SACHSEN-ANHALT heute und MDR SACHSEN-ANHALT - "Das Radio wie wir" beschreiben anlässlich der "Zukunftswoche Demografie" Probleme und Lösungen des demografischen Wandels in Sachsen-Anhalt. Diskutieren Sie mit. Welche Probleme sehen Sie in Ihrer Region, welche guten Ideen und Lösungen haben Sie gefunden?


    von MDR SACHSEN-ANHALT

    Der Demografische Wandel in Sachsen-Anhalt - Altersarmut, fehlende Krankenhäuser, Schulen und Ausbildungsorte. Welche Probleme sehen Sie in Ihrer Region, welche guten Ideen und Lösungen haben Sie gefunden? Diskutieren Sie mit.
    Jochen Müller, 4/1/2015 8:49:01 AM Uhr
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    Sachsen-Anhalt braucht Anreize für junge Menschen, hierzubleiben (Perspektiven, Arbeit, Bildung für die Kinder usw.), dann kommt es auch nicht zu so hoher Abwanderung. Und was die Älteren angeht, niemand fürchtet sie...aber wenn nur noch Ältere hier leben und keine Jüngeren hierbleiben, werden irgendwann gar keine Menschen hier leben. Das ist das Schreckensszenario, nicht die Senioren an sich.
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    Jobs schaffen,von denen man Leben und eine Familie gründen kann. Dann gibts auch wieder Nachwuchs. Und diesen dann auch seitens der Politik fördern. Und nicht jammern, meine lieben Politiker !! Denkt mal drüber nach.
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    Gute Frage.Die ländliche Gegend müsste atraktiver werden.Nur wenn Jugendclubs,Verkaufsstellen etc schließen und der Busverkehr weiter ausgedünnt wird,da könnte es sein,daß bis zum Jahre 2050 die ländliche Gegend aussterben wird.Und wer weiß,was dann aus den MDR Sachsen-Anhalt geworden ist..Welche Musik wird er da spielen.Wie stellt ihr euch den das Jahr 2050 vor? Über was werden die Reporter berichten?Gibt es da unser Bundesland noch??
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    Ich wollte zwar unter dem Artikel auf richtigen MDR-Seite nochmals meine Meinung äußern, leider war mein Text dafür zu lang. Daher bitte ich um Nachsicht, wenn ich den Text hier poste, obwohl ich meine Meinung schon kund getan habe.

    Und da wacht die Politik nicht langsam auf? Ich kann da nur mit dem Kopf schütteln.

    Ich komme aus einem Dorf im ehemaligen Saalkreis. Ich bin sehr heimatverbunden und bin nur sehr sehr ungern da weggegangen. Aber es wird doch einem jungen Menschen rein gar nichts mehr auf dem Dorf geboten. Weder Arbeit, noch ein funktionierendes Gesundheitssystem, noch Möglichkeiten der sozialen Förderung von Kindern, das Bildungssystem ist für den Allerwertesten. Ich bin zwar nicht weit weg gezogen, trotzdem weg aus "meinem" Dorf. In eine Großstadt in der ich mich eigentlich nicht wohl fühle (groß, laut, dreckig, stressig, Konfliktpotentiale ohne Ende), die mir aber dennoch das bietet was ich brauche, um meiner Familie und mir ein einigermaßen vernünftiges Leben zu ermöglichen. Was will man also noch auf dem Land, respektive in Sachsen-Anhalt, dessen größere Städte zusammen nicht einmal auf eine Einwohnerzahl einer richtigen Großstadt kommen?

    Ich würde sehr gerne wieder in "mein" Dorf zurück ziehen. Aber nicht unter der Premisse, dass ich 1.) jeden Tag aufs Auto angewiesen sein muss, um etliche Kilometer auf Arbeit zu fahren, um mir dann hart meine 8,50 Euro/Stunde zu verdienen, die hinten und vorne nicht zum Leben, geschweige denn zum ernähren einer Familie reichen, 2.) die nächste Schule 15 km weit weg ist, zu allem Überfluss die Lehrer mehr eine Papiermakulatur sind und mehr Stunden ausfallen, als stattfinden, 3.) der nächste Allgemeinarzt 5 Dörfer weiter ist und Fachärzte erst in Halle, wenn nicht gar erst im Nachbarbundesland Sachsen zu finden sind, 4.) die nächste Einkaufsmöglichkeit auch zig Kilometer weg ist und 5.) zu allem Überfluss den Kindern und Jugendlichen überhaupt keine sinnvolle Freizeitmöglichkeiten mehr geboten wird.

    Wenn ich mich an DDR-Zeiten zurück erinner, wird man verdammt wehmütig. Mein Opa, der die überwiegende Zeit seines Lebens auch dort gewohnt hat, hat im Drahtseilwerk Rothenburg gearbeitet. Meine Oma in der Zuckerfabrik Gottgau. Mein Opa gehörte zwar zu den Glücklichen, der sich einen Trabant leisten konnte und ihn auch bekommen hat, war aber keines Wegs darauf angewiesen. Er ist - wie meine Oma - zu seinen Schichten immer komfortabel und kostenlos mit dem Werksbus gefahren, der zu jeden Schichtanfang und -ende mehrfach gefahren ist. Nach Halle fuhr der Bus mindestens (!) einmal die Stunde, zum Wochenende aller zwei Stunden. Man hatte drei (!) Einkaufsmöglichkeiten (was Spitze für DDR-Verhältnisse war), zwei Kneipen, eine Kegelbahn und sogar ein Lichtspielhaus (Kino). Kinder- und Jugendtreffs gab es zwar auch nicht, aber da gab es im Dorf noch so viele Kinder und Jugendliche, dass man sich problemlos so auf dem Bolzplatz/Spielplatz/sonstwo treffen und gemeinsam was unternehmen konnte. Ärzte gab es zu DDR-Zeiten auch vier im ganzen Dorf. Einer davon ein Zahnarzt, zwei Allgemeinmediziner und ein HNO-Arzt. Von Schulen brauchen wir nicht reden. Grundschule und POS waren keine 200m entfernt gewesen.

    Ich will die DDR nicht gut reden. Aber nicht alles war schlecht. Dem gemeinen Kapitalisten von heute geht doch aber sowas heute nur noch weit entfernt am Hinterteil vorbei. Hauptsache sein Kontostand stimmt. Der Rest ist egal. Schon Marx sagte einst: Kapitalismus ist Ausbeutung des Menschen durch den Menschen.

    Die Quittung bekommt man jetzt langsam aber sicher!

    Die Politik soll endlich was tun. Wirtschaft ansiedeln, faire Bezahlung der Unternehmen fordern, Bildung fördern (nicht ausdünnen), das Leben in Sachsen-Anhalt, vor allem auf dem Land, wieder lebenswert machen.
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    Auch wenige Kilometer entfernt im Westharz haben wir ähnliche Probleme. Es sieht düster aus. Ich kann junge Leute verstehen, daß sie wegziehen und eine gute Zukunft in den urbanen Zentren suchen und hoffentlich finden. Sachsen-Anhalt hat aber, wie auch Niedersachsen, attraktive Städte /Regionen mit positiver Entwicklung. Besonders hart betroffen sind die Kleinstädte im ländlichen Raum, in denen es zu wenige gute bezahlte Jobs mit Perspektive gibt. Auch in den nächsten Jahren wird die Einwohnerzahl in den vom demographischen Wandel besonders hart betroffenen Gebieten weiter abnehmen :-( Bitte nicht vergessen, die Politik kann nur die Rahmenbedingungen verbessern. Für Jobs ist sie nicht oder nur äußert begrenzt zuständig. Das ist die Aufgabe der Wirtschaftsunternehmen.
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    Meine These:
    Alle fähigen Leute werden das Land verlassen und dort hingehen wo es eine Perspektive gibt.
    Übrig bleibt der Rest.
    Die Wirtschaft wird noch viel mehr als jetzt am Boden liegen.
    Düster, ich weiß...
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    Schlimmstes Szenario: Uni komplett weg gekürzt und zwar alle beide.
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    Bezieht ältere Menschen wieder ins Leben ein, dann braucht sie niemand zu fürchten!
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    Nicht nur der demografische Wandel sondern die FEHLENDEN ARBEITSPLÄTZE sowie die schlechte Bezahlung der dort noch arbeitenden sowie das platt machen der Infrastruktur trägt zum Leersand bei. Wer will dort leben wo es nichts gibt weder Schule noch Einkauf, Arzt noch eine Gaststätte.
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    Ich gehöre zu der Generation, die Sachsen Anhalt verlässt, um ein besseres Leben zu haben. Für mich hat es sich gelohnt. Und auch wenn ich von der Heimat und Familie 500km weit weg wohne...ich würde nicht freiwillig wieder zurück kommen und würd meine Entscheidung, hierher zu kommen, jederzeit wieder treffen. Im Zeitalter von Skype und Internet kann ich meine Familie auch so sehen und hören. Und da ich hier gut verdiene, kann ich mir es auch leisten, sie ein paar mal im Jahr zu besuchen. Und das alles hat nichts damit zu tun, dass ich nicht Heimatberbunden bin, denn das bin ich sehr wohl.
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    Ich hab mal für ein Jahr auf einem Dorf gewohnt. Einmal die Woche kam das Bäckerauto und hat gebimmelt. Jedesmal habe ich es verpasst oder nicht gehört. Ich konnte froh sein, dass ich ein Auto hatte, um in die Stadt zu fahren. Den Konsum hatten die dicht gemacht.
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    Thema Nahversorgung: In unserer Region, Einetal, liegt es nicht am Bäckerauto. Beinahe täglich kommen mobile Versorger. Das Angebot wird von der älteren Generation genutzt. Die Arbeitstätigen hingegen müssen auf dem Nachhauseweg in einem Discounter einkaufen.Auch das funktioniert. Optisch ist es jedoch so, dass mögliche Nezuzüger zuerst mal nur Leere, fehlende Infrastruktur wahrnehmen und schnell weiter ziehen...
    Walter Helbling, 4/7/2015 9:09:02 AM Uhr
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    "Expedition Zukunft" - Die Reportageserie

    Jochen Müller, 4/8/2015 7:27:38 AM Uhr
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